1. Wie entstand aus „Woodland“ „Herren“? Hat man sich bewusst für einen deutschen Namen entschieden?
Im Prinzip sind HERREN und Woodland zwei komplett unterschiedliche Projekte. Henry (git.) und Thilo (bass) waren zusammen seit 1995 mit Woodland aktiv. 2001 trennte sich die Band, und jeder ging seine eigenen Wege.
2012 begannen Thilo und Henry wieder zusammen zu musizieren. Schnell war beiden klar, daß nach so langer Zeit ein einfaches Anknüpfen an den alten Woodland-Sound nicht mehr möglich war. Sie wollten sich musikalisch neu orientieren, sich neu erfinden.
Besonders die Texte rückten mehr in den Focus. In unserer Muttersprache zu texten und zu singen ist für uns sehr wichtig. Ängste, Emotionen oder Gefühle können wir so viel besser zum Ausdruck bringen als in irgend einer Fremdsprache. In diesem Zusammenhang war für uns ein deutscher Bandname alternativlos.
Bei HERREN gefällt uns besonders die Möglichkeit der Mehrfachdeutung, wobei der Name gerade im Bezug zum Musikstil weniger Spielraum zulässt. 2013 stießen Constantin (keyb.) und etwas später Sänger Christian dazu. Verschiedene Schlagzeuger komplettieren die Band.
2. Wenn man sich Coverwork, den Stil und auch „Engel weinen“ ansieht könnten gewisse Assoziationen zu Rammstein geschlossen werden. Ist dies beabsichtigt oder sind die Parallelen zu viel interpretiert?
Auch wenn Rammstein eins unserer Vorbilder sind, wollen wir nicht unbedigt genauso klingen. Wir wollen harte und fette Gitarren, wir wollen deutschsprachige Texte, harte Beats und wir wollen Industrialsounds – da klingst du automatisch irgendwie nach Rammstein, aber auch nach Eisbrecher, Oomph oder Megaherz.
Am Anfang hat uns der Vergleich mit Rammstein sogar etwas genervt, jetzt fühlen wir uns immer etwas geschmeichelt, denn die Jungs haben musikalisch echt was bewegt.
3. Sprechen wir doch einmal über euer Debütalbum „Lust“. Wenn ihr dieses Album mit einem Satz beschreiben müsstet wie würde dieser lauten?
Es steckt voller Herzblut.
4. Vorher habt ihr schon mit Woodland Alben veröffentlicht. Seht ihr in „Lust“ einen Cut oder steckt noch ein wenig Woodland drin?
Tatsächlich ist von Woodland nichts mehr übrig. Wir haben uns musikalisch in eine andere Richtung entwickelt, haben eine neue Bandbesetzung, das bringt Einflüsse mit sich. Die Musik von Woodland ist geprägt vom Lebensgefühl der 90er. HERREN ist musikalisch wie textlich viel härter und direkter, nichts ist mehr zufällig. Mit „Lust“ haben wir ein Album geschaffen, das sehr gut in unser heutiges Weltverständnis paßt, und unserem künstlerischem Anspruch gerecht wird.
5. Gibt es schon Pläne für ein weiteres Album?
Natürlich, und die ersten Song-Ideen dazu sind auch schon da. Man darf also auch in Zukunft gespannt sein.
6. Auf eurer Homepage steht ihr wollt für Deutschland zum Eurovision Song Contest. Wie kamt ihr zu dieser Idee?
Ehrlich gesagt, nehmen wir das nicht besonders ernst. Gewinnen doch eh die „GROSSEN “ Plattenfirmen, nur nicht das Finale. LOL
7. Was würde ein Auftritt beim ESC für euch bedeuten?
Oh, das wäre ein dickes Ding, wir würden ordentlich Feuer machen und den Laden endlich mal richtig rocken.
8. Zunächst seid ihr noch auf Tour. Sowohl als Support (Ost+Front) als auch als Headliner. Gibt es wesentliche Unterschiede zu Support Gigs und Headliner Gigs?
Wir machen da im Moment keinen Unterschied, egal ob als Hauptband oder Vorband gibt es bei uns immer die volle Packung. Wir haben Spaß am Spielen und wollen das gemeinsam mit dem Publikum ausleben.
9. Was sind eure Vorstellungen für das kommende Jahr 2015?
Wir werden nicht nur viel unterwegs sein um Konzerte in Klubs oder auf Festivals zu geben. Es wird im Frühsommer ein weiteres Musikvideo geben. Im Herbst wollen wir wieder ins Studio um ein Album oder eine EP aufzunehmen. Du siehst, wir haben noch viel vor, und wir freuen uns drauf